Nichts gewesen ausser Spesen

Schön, dass ich mich nicht alleine mit dem Thema der Behandlungen im Ausland beschäftigen muss. Die Medizin-Journalistin Dr. Renate Leinmüller hat zu diesem Thema einen Artikel in „Calimera“ geschrieben, der mit interessanten Details zu dieser Problematik aufwarten kann.

So weist sie darauf hin, dass die Schwangerschaftsraten in Deutschland den Vergleich mit anderen europäischen Erfolgsraten nicht zu scheuen brauchen und meldet auch Zweifel an der „Blastozysten-Hype“ an. Lesenswert. Vor allem der Hinweis auf das deutsche IVF-Register, welches durch prospektive und zentrale Erfassung der IVF-Behandlungen in Deutschland sehr zuverlässige Daten liefert im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern, erscheint mir wichtig.

Es ist zwar zu sagen, dass Frau Leinmüller hier für eine Zeitschrift schreibt, welche von der Pharmaindustrie (Serono) unterstützt wird, aber diese Firma agiert ebenfalls europaweit und profitiert von den Auslandsbehandlungen genauso wie von denen in Deutschland.

Hier der Link zu dem Artikel [PDF]

Hatte ich bereits erwähnt, dass ich Post aus Österreich bekommen habe? Später mehr davon.
😉

Noch Fragen?

Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über zahlreiche andere Foren von wunschkinder.net. Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.

Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig.

Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.net.

7 Gedanken zu „Nichts gewesen ausser Spesen“

  1. Ich finde, dieser Artikel ist in seiner Grundaussage o.k., umgeht jedoch die Vorteile einer Auslandsbehandlung, die es in bestimmten Fällen gibt. Ja, die durchschnittlichen Erfolgsraten ausländischer Zentren liegen nicht über den Erfolgsraten von deutschen Spitzenzentren. Aber warum den Durchschnitt im Ausland nur mit den Spitzenzentren in Deutschland vergleichen? Nebenbei gesagt wäre es für die Patienten recht schön, wenn sie im IVF-Register ablesen könnten, welches nun die Spitzenzentren sind. Das aber wird geheim gehalten! Im Ausland werden auch nicht immer die Methoden angewandt, die gegenüber Deutschlands Gesetzeslage Erfolg versprechender sind.

    Auf die Möglichkeit der Weiterkultivierung von mehr als 3 Embryonen und die Auswahl der ?besten? daraus bzw. des ?besten? Embryos zum Single Embryo Transfer mit deiner deutlich verminderten Mehrlingsrate wurde in dem Artikel leider nicht eingegangen. Gerade das ist es aber, was besonders solchen Paaren helfen kann, die deutlich mehr als 3 Vorkernstadien haben und bei denen bisher immer nur die ?falschen? Embryonen ausgewählt wurden.

    Die Pauschalisierung der ausländischen Kliniken in dem Artikel gefällt mir auch nicht. Es gibt ja bestimmte Zentren, mit denen unsere User hier schon sehr gute Erfahrungen gemacht haben.

    Letzten Endes fand ich es auch witzlos, dass hier nur die anteiligen Kosten der Patienten, die noch zu 50% GKV-finanziert sind, mit den gesamten Kosten bei der Auslandsbehandlung verglichen werden. Nun, für diese Patientengruppe bringt das finanziell im Allgemeinen wirklich nicht viel. Aber die größer gewordene Gruppe der 100% Selbstzahler wurde dabei unter den Tisch gekehrt. In diesen nun wirklich nicht seltenen Fällen geht die Rechnung oft auf.

    Es ist mir verständlich, dass die deutschen Reproduktionsmediziner verärgert darüber sind, dass so viele Paare ins Ausland abwandern. Tut mir auch echt leid. Aber ob solche Artikel dazu beitragen, an unserer unhaltbaren Gesetzeslage was zu ändern, wage ich zu bezweifeln. ?Ist doch alles bestens hier? wird Ulla Schmidt beim Lesen dieses Artikels denken. ?

  2. Sie haben zum Teil recht, Rebella,

    der Artikel ist pauschal und undifferenzierter, als es dem Thema gut tut. Leider gibt es solche Pauschalitäten aller orten. Ich verweise in diesem Zusammenhang schon mal wieder auf meinen Artikel über die Post aus Österreich, den ich demnächst hier einstellen werde, wenn ich mich diesbezüglich abgekühlt habe.

    das mit den Kosten ist schon sinnvoll, wenn man überlegt, dass im Süden Deutschlands die Leute nach dem ersten erfolglosen Zyklus ins Ausland wechseln, weil "dort ja alles besser ist". Und das ist eben sehr pauschal. Und eben auch falsch

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.