Vor einer Woche habe ich eine Umfrage gestartet und gefragt: „Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was würden Sie ändern?“
Es wurde moniert, dass dadurch die Änderungen, welche die Mehrheit beträfen, dann auch bei der Abstimmung ganz vorne liegen. Das ist grundsätzlich richtig, so ist z. B. die Eizellspende (die ich persönlich am wichtigsten fände) mit 6% recht weit abgeschlagen.
Auch wenn es vielleicht ungerecht ist, mich interessierte, was die Mehrheit der Betroffenen am wichtigsten findet. Eine Abwertung von Themen, die nur wenige Paare betreffen, war damit nicht beabsichtigt.
Man kann die Punkte in drei Gruppen einteilen:
1. Kosten
Eine Mehrheit von 65% fand die Änderung von Kostenregelungen am wichtigsten:
– Die Kosten müssten wieder voll erstattet werden: 42%
– Behandlung unverheirateter Paare auf Kosten der Krankenkassen: 8%
– Behandlung von Frauen unter 25 auf Kosten der Krankenkasse1: 4%
– Kryokonservierung auf Kosten der Krankenkasse: 3%
– Heterologe Insemination auf Kosten der Krankenkasse: 3%
– Behandlung von Frauen über 40 auf Kosten der Krankenkasse: 3%
– Behandlung bei Partner über 50 auf Kosten der Krankenkasse, wenn die Frau im kostenübernahmefähigen Alter ist: 2%
2. Chancenverbesserung
Die Änderung von Regelungen, die (möglicherweise) zu Lasten der Erfolgsraten gehen fanden 22% am wichtigsten:
– Selektion von Embryonen erlauben: 14%
– PID erlauben: 6%
– Transfer von mehr als 3 Embryonen erlauben: 2%
3. Erweiterung des Leistungspektrums
Erwartungsgemäß am wenigsten wurden diese Änderungen genannt, da es auch eine vergleichsweise kleine Gruppe von Paaren betrifft:
– Eizellspende erlauben: 6%
– Embryonenspende erlauben: 4%
– Leihmutterschaft erlauben: 1%
Möglicherweise ist es eine Überinterpretation der Ergebnisse, aber die Kosten der Behandlung scheinen eine Mehrheit der Betroffenen deutlicher zu belasten als das Fehlen von therapeutischen Möglichkeiten, die unter Umständen eine Verbesserung der Chancen zur Folge hätte. Oder sehe ich das falsch? Ich bitte um Kommentare.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig.
Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.net.
Ich persönlich finde es schade, dass die Kosten wichtiger gesehen werden als die Verbesserung der Erfolgsraten, jedenfalls interpretiere ich die Ergebnisse so.
Denn ich denke nur dann wenn die Chancen je Versuch steigen, dann sinkt im Durchschnitt die Anzahl der benötigten Versuche um ss zu werden und das bedeutet ja nicht nur eine geringere psychische Belastung sondern evtl. ja auch geringere Kosten und damit evtl. sogar bessere Argumente für eine höhere Kostenübernahme.
Ich finde diese offensichtlich sehr stark ausgeprägte Haltung hier in D: der Staat muss alles zahlen, sehr ärgerlich. Damit wird auch jegliche sinnvolle Diskussion um Behandlungschancen und -verbesserungen abgewürgt. Offensichtlich ist ja, wenn ich es nicht selbst zahlen muss, die Anzahl der Versuche nicht mehr wichtig.
Überspitzt gesagt gibt es aus meiner Sicht zwei Lager in Deutschland. Die einen versteifen sich auf diese (aus meiner Sicht nicht sehr produktive) Kostendiskussion in D, die anderen schütteln den Kopf und gehen gleich ins Ausland.
Eine sinnvole Diskussionsgrundlage für eine Änderung des Emryonenschutzgesetztes wird es so in D nie geben, weil sofort die Kosten angeprangert werden. Weitere Themen kommen gar nicht erst auf.
btw. gibt es eigentlich Länder wo der Staat die Kosten voll übernimmt? Wäre vielleicht auch mal ein Denkanstoß.
Naja, ich schätze, über die Erfolgsraten nachzudenken, hat wenig Sinn für einen Patienten, der sich sowieso von Anfang an gar keine der möglichen Behandlungen leisten kann. Wenn ich kein Geld für ein Auto habe, denke ich ja auch nicht darüber nach, ob ich einen Benziner oder einen Diesel will. Wäre Zeitverschwendung.
Vermutlich stehen deshalb die Kosten erstmal im Vordergrund. Würde jede nur mögliche Behandlung garantiert bezahlt, wäre die Umfrage m. E. direkt ungleich interessanter.
Ob der Staat sich das leisten könnte, steht auf einem ganz anderen Blatt, hat aber eben konkrete, direkte Auswirkungen auf die Prioritäten der Kinderwunschpatienten.
1. Ich sehe es auch so wie Ute. Es kommt zu erst auf die Kosten und was man sich überheupt leisten kann, das kann man ja gleich anfassen.
2. Im 21 Jahrhundert und ein Land wie De, finde ich es sehr normal das alle Leute Zugang and Medizinische Leistungen hat und zwar an alle die er braucht. Immer weniger Leute können sich zur Zeit eine Medizinische Behandlung leisten und sie warten bis alles zu spät ist und es zu viel Kostet: von Erkältung bis zur Zahnersatz.
Neimand denkt daran die Sachen gemäß Einkommen zu regeln. Ein Hartz IV muß genau das und so viel wie ei Milionär zahlen und das ist nicht gerecht.
Es wird alles nur von den armen Menschen erwartet und irgendwann gelangen die auch an ihre Grenze und was passiert danach? Wer bezahlt noch? Wenn der Staat noch existieren soll, dann muß er auch was machen. Privatisierung und Sparen haben auch eine Grenze.
3. Ich verstehe aus Ihre Ergebnisse das entweder sehr wenige hier abgestimmt haben, oder die 42% beinhalten auch andere Punkte. Sachen mit 2 und 3% finde ich viel zu wenig und unrealistisch.
4. Ich habe eine Frage: seit so viele Jahre haben die Kiwubehandlungen immer und in alle Länder fast dieselbe Preise? Kann man inzwischen nichts daran ändern, nichts billiger machen?
Wo liegen die hohe Kosten eigentlich: im Labor, Löhne, Geräte? Denkt jemand and diese Seite der Sache? Was könnte man machen um die Behandlungen billiger zu machen? Ich meine hier nicht die Medikamente, sondern die 3000 Euro für ein IVF/ICSI Versuch.
Am Anfang ist jede neue Erfindung unzugänglich und teuer, aber mit der Zeit können sich alle alles leisten (wie TV, DVD, Auto usw.). Nur die Kiwubehandlungen werden seit 25-30 Jahre nicht zugänglicher, sondern im Gegenteil.
Mich stört die Anspruchshaltung, die man so oft zu dem Thema hört und die sich in der Umfrage widerspiegelt.
Aktuell ist es doch so: Der Staat unterstützt die Behandlung und ich muss mein Teil dazu betragen.
Aber das wollen viele nicht, weil dann müssten sie ja vielleicht finanziell zurückstecken. Deshalb wird dann gerne argumentiert ‚Ich habe ein RECHT auf ein Kind und deshalb muss der Staat zahlen‘.
Aus meiner Sicht hat niemand ein Recht auf ein Kind. Wenn jemand Kinder hat, ist es ein Geschenk. Nicht mehr und nicht weniger.
Na Annamirl, ist ja schön, dass Du das so siehst. Aber leider kann ich Dir da nicht zustimmen! Natürlich hat niemand das Recht auf ein Kind. ABer ich denke, jeder sollte doch ungefähr die gleichen Chancen auf ein Kind bekommen. Und das mit dem finanziellen Anteil ist oft wirklich nicht einfach. Wenn ich neben den Kosten für die Behandlung auch an alles andere denke, ist es schon schade wenn es viele besonders "noch-unter-dreissig-jährige" gibt, die sich eine behandlung einfach nicht leisten können. dann geht es einfach nicht um wollen oder seinen beitrag leisten sondern ganz einfach ums können. Also sei bitte ein bißchen vorsichtig damit, alle über einen Kamm zu scheren. Es geht nicht nur ums zurückstecken!!!
@Annamirl: Mir (übrigens keine KiWu-Patientin) ist es tausendmal lieber, der Staat/die Krankenkasse bezahlt zu 100% die Kosten für IVF, ICSI oder ähnliches als daß er die Behandlungskosten für den Lungenkrebs eines Rauchers übernimmt.
Ich bin eine von den 42 %, die die Kostenseite am wichtigsten fanden. Und dazu stehe ich auch.
Jedes Paar, das sich Kinder wünscht, sollte alle Möglichkeiten haben, auch welche bekommen zu können. Der Medizin sind schon genug Grenzen gesetzt, das heißt: Viele werden ihren Wunsch schon von daher nicht erfüllt bekommen. Und das ist traurig genug.
Ich finde aber, dass niemand deshalb auf ein Kind verzichten soll, weil er es sich nicht leisten kann, den Anteil an der Behandlung zu bezahlen. Deshalb die Forderung nach Kostenübernahme für alle.
Ein anderer Aspekt: Im Moment hat der Staat die Kosten ziemlich gut kalkulatorisch im Griff. Das wäre nicht mehr der Fall, wenn für alle alles wieder bezahlt würde. Vielleicht wäre das dann der Anreiz für die Verantwortlichen, mehr in die entsprechende Forschung zu investieren, damit die Behandlung schneller (und damit preiswerter) zum gewünschten Erfolg führt.
Ich hätte auch eher gedacht, dass solche Möglichkeiten wie z.B. die Weiterkultivierung von mehr als 3 Embryonen mit besseren Erfolgschancen weiter vorn liegen.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die meisten, die hier abgestimmt haben, nicht gut genug über solche Chancen informiert sind.
Und die Kosten, das ist angesichts der hohen Summen schon ein wichtiger Faktor. Wenn die Kasse die übernehmenb würde, könnte man, wenn man weitere Möglichkeiten nutzen will, ja auch ins Ausland (möchte Sie mit der Aussage nicht ärgern, lieber Doc. Ist nur ´ne Vermutung, dass viele so denken werden). Man nimmt also lieber Reisestreß hin, als finanzielle Einbußen.
Ich denke, eine sozialverträgliche finanzielle Lösung wäre ja auch schon mal was. Eine Eigenbeteiligung pro Versuch von vielleicht 200 Euro für den Durchschnittsverdiener. Damit ist man dann noch besser motiviert, alles für einen schnellen Erfolg zu tun. Zumindest zur Beruhigung der Gesetzemacher. Denn gerade bei assistierter Befruchtung sind wir ja eigentlich schon deshalb motiviert, schnell zum Erfolg zu kommen, damit wir diese Prozedur nicht immer wieder mitmachen müssen …
Ich stimme Ute zu.
Wieso sollte sich eine Frau, die sich eh keine Behandlung leisten kann, für Eizellspende oder Selektion oder PID interessieren.
@Annamirl:
Ich glaube nicht, dass den Patientinnen die Anzahl der Versuche egal ist. Oder denkst du, dass nicht jede gleich beim ersten Versuch am liebsten schwanger würde sondern aus langer Weile mehrere machen will?
Ich habe auch für die Kostenübernahme gestimmt. Weil alle anderen Parameter erst in der Folge interessant sind.
interessante diskussion…ich habe den letzten punkt angefügt: kostenÜ+maximaler liberalität der gesetze, denn mir erscheint nur die kombination aus besserer finanzierungsstruktur UND bessere anwendung, z.b. selektiver maßnahmen wirklich erfolgreich…wäre das effiziente optimum.
leider zeigt die umfrage aber auch, wie wenig die Frauen/paare immer noch um die chancenoptimierung, z.b. durch frühere und effizientere diagnostik informiert sind – das ist eindeutig ein mangel, der in der medizinischen aufklärung zu suchen ist, denn die natürliche wunschhaltung "so infertil sind wir ja gar nicht" wird häufig durch die ärzte bestätigt, auch wenn ausführlich erhobene medizinische fakten eine andere sprache sprechen würden. die "ausrede" der aufklärenden docs ist allerdings etwas simpel – es besteht keine verpflichtung zur beratung in richtung von maßnahmen, die durch das hiesige gesetz nicht gedeckt sind…insofern beisst sich das alles argumentativ etwas selbst in den hintern….und die mehrheit denkt halt nach wie vor, daß man es nur oft genug versuchen muss – daher die breite mehrheit für die kostenÜ…nicht weiter verwunderlich, aber leider sehr undifferenziert.
"und die mehrheit denkt halt nach wie vor, daß man es nur oft genug versuchen muss – daher die breite mehrheit für die kostenÜ…nicht weiter verwunderlich, aber leider sehr undifferenziert. "
Ich glaube, das sollte man auch noch aus einem anderen Blickwinkel betrachten: Mit dem Mut der Verzweiflung probieren vielleicht viele Paare erstmal das aus, was sie sich so gerade noch leisten können, in der Hoffnung, daß es eben doch irgendwie klappt.
Die schlechte Aufklärung ist sicherlich auch ein Problem. Da stimme ich Reaba zu. Vermutlich wissen viele nicht einmal welche Möglichkeiten es theoretisch gibt. Von den Ärzten erfährt man ja tatsächlich nichts. Ob aus gesetzlichen Gründen oder weil sie keine Patienten verlieren wollen, weiss ich leider auch nicht.
Um so wichtiger ist hier aus meiner Sicht die Eigeninitiative. Im Internet findet man ja wirklich alles was es zu wissen gibt.
@Ute: ja klar…ist so…versuchen, machen was machbar und finanzierbar ist um dann (bei ende in der kasse oder ende der nerven) irgendwann aufzugeben – ist überwiegend so; oder es klappt halt (bei ungefähr 30%).
Der vernünftigste und medizinisch optimale (wenn auch primär teurere!) weg wäre sicher VOR der Behandlung ein gutes screening auf die häufigsten einnistungsbugs zu fahren und dann schon ggfs. mit unterstützenden medis an die sache ran zu gehen….wäre vielleicht sogar langfristig kosteneffizienter – wird nur leider überwiegend (für mich definitiv Qualitätskriterium für ein wirklich gutes Zentrum) nicht gemacht.
@Annamirl:…diese Informationen zu finden, zu filtern und dann das passende für die eigene Situation herauszufinden bedarf eines gewissen Engagements, Standings auch bei unangenehmen Diagnosen, grundlegenden medizinischen Verständnisses gewisser Zusammenhänge…Grundvoraussetzungen, die beileibe nicht jeder mitbringt, zumal die KiWusituation an sich ja schon ausreichend emotional belastend ist. Da sehe ich das Defizit wirklich in einer guten Beratung und Aufklärung, ohne einen schwarzen Peter verteilen zu wollen, denn kommunikativ hapern kanns da auf beiden Seiten…
Tja, ich bin eine, die kein Kreuzchen bei Kosten gemacht hat – wobei ich das Lenchen voll selbst zahlen durfte. Aber das ist es mir wert! Lieber drei Bier weniger oder so 🙂
Was aber wichtig ist bei der Umfrage ist das Alter der Antwortenden.
Junge Frauen wollen alles bezahlt haben, weil sie ja eh Erfolg haben mit der Behandlung.
Ältere Semester wie ich wollen Eizellspende (oder so) weil sie immer näher an den Rand der Tatsachen kommen, keine eigenen Kinder zu kriegen – egal, wer bezahlt!
Für die Kohle hätte ich im Ausland mehrere Eizellspendenlenchen bekommen… aber wir leben nun mal hier. Und es ging ja auch so. Aber es gibt eben Frauen, die in ein Alter gerutscht sind bei allen (bezahlten) Versuchen, wo eine Eizellspende die einzige Möglichkeit ist, ein Kind zu kriegen…
Bei der nächsten Umfrage also eine Alterspyramide einbauen *grins*
mir fällt nur auf, daß die SchreiberInnen, die anmerken, daß es nciht ganz rechtens sei, daß die kosten übernommen würden,
sich sehr unkonkret in Gemeinplätzen ausdrücken.
ich glaube, dieses indifferente zeigt, daß da einfach Annahmen hineininterpretiert werden.
Da ich selbst extrem knapp kalkuliere (aber bin eh zu alt mit über 40 und als STudentin ohne Bafög, mit Langzeitstudiengebühren udn sowieso schon fast erwachsenen Kindern) kann ich verstehen, daß die Kostenfrage für die, welche es sich nicht ansatzweise leisten könnten, die Wichtigste überhaupt ist.
ein Ausdruck wie "egal wer bezahlt" zeigt mir nur, daß man es also finanzieren könnte.
icke trinke schon so kein Bier, verkneife mir kulturelle Erlebnisse (wenn sie was kosten) und so weiter. (Studieren ist ja Spaß genug)
Oder denken diese Frauen an kriminelle methoden des Gelderwerbs?
wie gesagt, wer nix hat, kann darüber nur grinsen. Das sind dann alles akademische Geplänkel.
Allerdings könnte ich mir das Kind selbst wohl auch nicht leisten. Also was solls.
Zu der Frage, wie weit man in Deutschland für sich selbst verantwortlich sein soll und wieviel Sozialstaat man will, kann man geteilter Meinung sein. Heutzutage gibt es für Leute mit schweren Erkrankungen (Krebs, Hepatitis, AIDS…) recht gute und extrem teure Behandlungsmöglichkeiten. Wenn man nicht darüber diskutiert, diese Leute in höherem Maß an den Kosten zu beteiligen, finde ich es nicht ganz konsequent, wenn für die Zeugung von neuem Leben kein Geld da ist – schon aus rentenwirtschaftlicher Sicht, die Schwerkranken bringen da nicht mehr sooo lange viel in die Kasse. Nix dagegen, dass deren Behandlung bezahlt wird, nicht dass ich hier missverstanden werde, jeder hat das Recht auf Leben – auch das Wunschkind?
Ich habe an der Umfrage nicht teilgenommen, aber ich hätte auch nicht bei den Kosten gekreuzt. Abgesehen davon, dass ich eine derjenigen bin, die die Kostenübernahme für Kinderwunschbehandlung keineswegs im Bereich der Krankenversorgung sieht, sondern im staatlichen Bereich, um die Renten zu sichern, bin ich auch eher für eine Chancenverbesserung, um eben wirklich mit 1-2 anstelle von 3-4 Versuchen auszukommen.
Im Kostenbereich hätte ich allenfalls angekreuzt, dass ich für eine Kostenübernahme unverheirateter Paare bin. Die Altersgrenze sollte "unten" tolerant behandeln, es kann nicht sein, dass man Paare unter 25, die eine eindeutige IVF– oder ICSI-Indikation haben, am langen ausgestreckten Arm noch jahrelang "probieren" lässt. Nach oben hin (auch auf die Gefahr, dass es ein Oldie-Schlachtfest gibt) bin ich weiterhin für die Altersbegrenzung, sowohl aus Chancen- wie auch aus demographischen Gründen.
Kleine Ergänzung zu Lektorix:
… und auch aus psychologischen Gründen.
Das schwierigste am KiWu ist aus meine Sicht den Punkt zu finden, wo man wirklich aufhört und akzeptiert, dass es nicht klappt. Eine Altersbegrenzung bei der Kostenübernahme kann da helfen.
@Annamirl: Na ich weiß ja nicht… Kostendruck quasi als Erziehungsmaßnahme im fortgeschrittenen Alter? Wie schon weiter oben gesagt: Dann doch bitte eher, um Raucher umzuerziehen. Oder von mir aus auch Bungee-Jumper. Jedenfalls Leute, die ihr Risiko selbst verschulden und damit die Allgemeinheit belasten – aber doch nicht Kinderwunschpatienten, die gar nichts für ihre Probleme können.
Wer will sich denn bitte auch anmaßen zu entscheiden, wann ein kinderloses Paar gefälligst die Nase voll zu haben hat? Was, wenn die betreffenden (Ehe)Partner sich überhaupt erst mit Mitte 30 kennenlernen?
…da stimme ich ute zu…ich bin 37 und mein mann anfang 50…wir haben gerade unser erstes kind bekommen. zu beginn meiner behandlung ist die diagnostik heftig geschludert worden, daher hat es erst jetzt geklappt…und nur weil so ein paar vom gendermainsteaming besessene, politisch korrekte karrierefrauen meinten die endliche fertilität der frau dem mann bei kb künstlich angedeien lassen zu müssen, ist für uns – trotz reprodutionserfolgs – alles weitere privatvergnügen….und das bei der demographischen situation – spitzenentscheidung, wirklich sinnvoll!
hielte uns wohl nicht von weiteren versuchen bei weiterem kiwu ab…kann sich aber bestimmt nicht jeder leisten…und das ist mist