Und nochmal Lobbyarbeit

….das ist nicht despektierlich gemeint. Denn es wird gegenwärtig heftigst über den Rückgang der Geburtenrate in Deutschland diskutiert und viele nehmen dies zum Anlass, ihre Forderungen an die Politik zu präsentieren. Rentenversicherungen, Krankenversicherungen, der deutsche Anwaltsverein und wer alles noch.

Aber eine große Gruppe schweigt und das sind die Kinderlosen, die es eigentlich nicht sein wollen. Nachdem gestern schon der Brief an die Kanzlerin vom Bundesverband Reproduktionsmedizinischer Zentren hier erwähnt wurde, hat BKID die öffentliche Diskussion zum Anlass genommen, eine Pressemitteilung rauszugeben, die ich hier gerne widergebe:

Kinderlos – auch hartes Los

Wo bleiben bei der Diskussion um den Geburtenrückgang die ca. 1,5 Millionen ungewollt kinderlosen Paare?

Diese Frage wurde auf der 12. Tagung des Beratungsnetzwerkes Kinderwunsch Deutschland (BKiD e.V.) in Frankfurt/Main von den professionellen BeraterInnen behandelt.

BKiD ruft zu mehr Differenzierung in der öffentlichen Diskussion auf. Ungewollt kinderlose Paare erleben die Kinderlosigkeit als existenzielle Krise, die mit Ohnmachtserleben, sozialer Isolation, Selbstzweifeln bis hin zu Depressionen einhergehen kann. Auch im Zeitalter reproduktionsmedizinischer Möglichkeiten bleibt für die Mehrheit der Paare der Kinderwunsch unerfüllt. Die momentane Debatte droht zu einer weiteren Stigmatisierung und Ausgrenzung dieser Personengruppe zu führen.

BKiD bietet Betroffenen psychosoziale Beratung sowie der Öffentlichkeit Fachinformationen zum Themenkomplex Kinderwunsch. Nähere Informationen unter www.bkid.de. Dort findet sich eine Übersicht der örtlichen Angebote und AnsprechpartnerInnen.

Frankfurt/Main, den 25. März 2006
Für den Vorstand von BKiD e.V.: Dr. Tewes Wischmann, Heidelberg

Noch Fragen?

Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über zahlreiche andere Foren von wunschkinder.net. Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.

Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig.

Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.net.

3 Gedanken zu „Und nochmal Lobbyarbeit“

  1. Vielen Dank für diesen Hinweis. Ich habe auch schon im Nachbarforum den Vorschlag weiter gegeben, Briefe an Frau Merkel zu schreiben. Obwohl ich eher glaube, dass die Pfarrerstochter so überhaupt keinen Draht zu uns haben wird …..

  2. Eigene Kinderlosigkeit scheint Voraussetzung zu werden, wenn man Kanzler/in werden möchte. Ob der Draht dadurch besser oder schlechter wird, lässt sich nicht sagen 🙂

  3. Ich denke, dass selbst innerhalb der Kinderwunschcommunity in diesen beiden Foren eine Ambivalenz bezügich der endgültig Kinderlosen vorhanden ist.
    Teils auch eine kritische Abgrenzung unter Gebrauch der gleichen Vokabeln und Argumentationsmuster, falscher DemographieZahlen wie die gewisser Meinungsstrategen, welche der Bkid vermutlich sicher auch meint.

    Es ist verständlich, Leute die aufhören mit der Behandlung ,endgültig kinderlos bleiben, die erinnern die anderen daran, dass ihnen das ja auch passieren könnte, das wollen viele nicht hören. Manche ermutigen sich mit der Haltung "man darf nie aufhören zu kämpfen" oder lehnen das als Schwäche oder zu wenig Engagement ab, wenn jemand aufhört – sicher verständlich.

    Bei der gesellschaftspolitischen Haltung war ich in den Foren schon enttäuscht, mir ist bis heute unverständlich wie man diese üblen Kampagnen und hässlichen Kinderlosenstereotypen von "Sozial"-Richter Jürgen Borchert, Prof. Hermann Adrian.. ("Familienkongress" eines Speizeugversands..)usw.. überhaupt befürworten kann, wenn man sich sonst in Kiwuforen "solidarisiert" von der erzkatholisch, wertkonservativen Haltung dieser Familienlobby(hass)Prediger die todsicher völlig Anti-Repromedizin ausgerichtet ist, mal ganz abgesehen, auch zu ungewollt Kinderlosen haben sich diese " Sympathen" durchweg ebenso eindeutig geäussert, die seien parasitär aug Kosten der Familien.
    Ich habe selbst gesehen wie die eigentlich toughe ungewollt kinderloseZeitredakteurin Christiane Grefe in einer SWR-Diskussion niedergelabert wurde, wie in einer andern Sendung die damals hochschwangere Politikerin Koch-Mehrin (FDP)wegen ihrer Berufsausübung und ihre Kollegin Dreyer (SPD)als Rabenmutter/ Nur -Stiefmutter von 4 Kindern hämisch angeprangert wurden von Hr. Kostas Petropulos, der auch zum o.g. Familien-Fundiclub gehört..mit dem Feindbild Kinderlose..
    Um meine Umwelt zu erkennen und zu verstehen brauche ich nicht Frau Merkel, was Spiegel, Bild, Schirrmacher "bestsellen" und nun " Volks"weisheit ist kann man nur zur Kenntnis nehmen.und sich warm anziehen..oder notfalls auswandern 🙂

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