Auch Männer haben eine biologische Uhr. Und diese hat ähnliche Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit wie bei der Frau. Während die statistische Wahrscheinlichkeit für den Eintritt einer Schwangerschaft bei der Frau ab 35 deutlich sinkt, trifft dies für die Männer ab 40 ebenso zu, wie eine aktuelle Studie aus Frakreich erneut bestätigt.
Schon in früheren Studien konnte ein Zusammenhang zwischen dem Alter des Mannes und einer erhöhten Fehlgeburtenrate festgestellt werden und auch andere Studien wiesen auf eine Minderung der männlichen Fruchtbarkeit ab einem Alter von 40 Jahren hin.
Die aktuelle Studie untersuchte ausschließlich Paare, die sich einer IVF aufgrund einer Schädigung der Eileiter unterziehen mussten. es wurden also ganz bewusst keine Paare in die Untersuchung aufgenommen, deren Kinderlosigkeit in einer (altersunabhängigen) Verminderung der Spermienqualität begründet war. Da bei der Untersuchung mehrere Kliniken beteiligt waren (=Multicenter-Studie), konnten insgesamt die Behandlungen von 1938 Paaren in die Untersuchung einfließen.
Die Wahrscheinlichkeit eine erfolgreiche Behandlung war bei einem männlichen Alter von mehr als 40 Jahren bis zu 70% geringer als bei jüngeren Männern, unabhängig vom Alter der Frau. Wurde dieses ebenfalls in die Berechnungen einbezogen, so sank die Prognose für den Eintritt einer Schwangerschaft auf ein Fünftel, wenn bei Partner älter als 40 Jahre waren.
„Es muss ausdrücklich darauf hingewiesen werden, dass auch das männliche Alter eine wesentliche Einflussgröße bei der IVF-Behandlung darstellt“, so die Autoren, „und zwar als ausschließlich begründbar durch die biologische Alterung des Mannes.
de La Rochebrochard E, de Mouzon J, Thepot F, Thonneau P; French National IVF Registry (FIVNAT) Association
Fathers over 40 and increased failure to conceive: the lessons of in vitro fertilization in France
Fertil Steril. 2006 May;85(5):1420-4
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig.
Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.net.
Und was ist mit den Männer die so oft nach 50 und auch mit 80-90 Jahre Kinder kriegen, auf natürlichem Weg?
Mit 80 war Anthonny Quinn der Rekordbrecher. Vor kurzem ist der Vater von Julio Iglesias Vater (post mortem) mit 90 geworden (mit eine junge Frau).
Und man sagt ja auch dass bei Männer immer neue Spermien produziert werden, anders wie bei Frauen.
Na ja, diejenige die Chromosomiale Probleme haben, oder schon Fruchtbarkeitstörungen haben wahrscheinlich eine Uhr. Aber in welchem Sinne?
"Uhr" ist ein gutes Stichwort ;-)…gemeinhin hält sich das (Vor?-)Urteil, daß auf die männliche Fertilität der Anreiz zur Neubildung von Spermien einen u.U. förderlichen Einfluß haben könnte. Unabhängig von der Art der Fertilitätsstörung scheint es Unterschiede bei Spermiogrammen von Männern mit relativ hoher und eher niedriger Frequenz zu geben…ich denke nicht, das das bei der vorliegenden Studie Berücksichtigung fand, oder?
Geht man davon aus, wie psychisch belastend das KiWuprocedere auch für Männer sein kann, dann ist eine ansatzweise gestörte Sexualität mit erniedrigter Coitusfrequenz nun nicht ganz unwahrscheinlich, mögliche Konsequenzen für ein schlechteres Spermiogramm nicht ausgeschlossen.
Denke, das ist vielleicht ein wichtiger Faktor – relativ unabhängig vom Alter…trotzdem kann man von einer reinen altersmäßigen Limitierung männlicher Fertilität, wie es das Gesundheitsmodernisierungsgesetz ja tut (ab 50 erfolgt keine KostenÜ, unabhängig vom Alter der Frau oder vorherigem Behandlungserfolg) keinesfalls ausgehen…und sollte es auch nicht.
Das höre ich zum ersten mal. Für uns hätte das fatale Auswirkungen.
Mein Mann ist schließlich 44 Jahre alt. Heißt das, dass die Wahrscheinlichkeit dann von ca 30% auf unter 10% fällt. Und bei einer Kryo geht die Wahrscheinlichkeit bald gegen Null?!
Das macht mir für die nächsten Wochen nicht viel Hoffnung.
@ zenobia,
das ist halt das Problem bei Statistiken. Wenn Andra von Iglesias senior berichtet, dann stellt sich das sicherlich anders da als in dieser Statistik. Auch was Reaba schreibt ist nicht von der Hand zu weisen. Sicherlich hat das Alter auch einen Einfluss auf die Koitalfrequenz, was jedoch bei der IVF keinen so großen Einfluss hat.
Wie Ihre persönlichen Chancen aussehen hängt auch noch von vielen anderen Faktoren ab, eine individuelle Prognose ist daher sicherlich nicht möglich, ich drücke die Dauemen dafür, dass sie besser ist, alsi Sie es nun befürchten.
Bezieht sich diese Studie hauptsächlich auf die Befruchtungsrate? D.h. es wird davon ausgegangen, wenn das Spermiogramm schlechter und die Befruchtungsrate geringer ist, sind auch die Chancen geringer?!
Ich ging bis jetzt davon aus, dass nach einer guten Befruchtungsrate, die Chancen nicht mehr in Zusammenhang mit den Spermien des Mannes stehen. Oder könnten sich die Eigenschaften (Alter über 40) auch ungünstig auf die Einnistung auswirken?
Ich bin der Meinung das jeder so jung ist wie er sich fühlt.
"Mann" ist nie zu alt um Kinder zu bekommen. Ich persönlich habe leider noch keine Kinder aber ich möchte nicht warten bis ich 50 Jahre alt bin. Mit ende 40 spätestens möchte ich meine erstes Baby haben.
Lg, T.M.