Das Einfrieren von Eizellen ist gegenwärtig noch wenig erfolgreich. Während befruchtete Eizellen sich im Vorkernstadium problemlos einfrieren und wieder auftauen lassen, ist die unbefruchtete Eizelle sehr fragil und überlebt den Auftauprozess selten.
Japanische Wissenschaftler haben nun eine Methode entwickelt, mit der auch unbefruchtete Eizellen eine gute Chance haben, die Kryokonservierung zu überleben und anschließend auch befruchtungsfähig zu sein. Dies ist vor allem von Bedeutung bei jungen Frauen, die sich wegen einer bösartigen Erkrankung einer Chemotherapie unterziehen müssen.
Sie können die Eizellen einfrieren und unabhängig von einem aktuellen Partner unbefruchtet einfrieren lassen. Theoretisch sind damit auch eine Verschiebung der Familienplanung in höhere Lebensalter möglich, wie sie in den USA auch kommerziell angeboten werden.
Die japanischen Wissenschaftler berichten, dass gegenwärtig nur 150 Kinder weltweit aus zuvor eingefrorenen Eizellen entstanden sind. Um die Erfolgschancen zu verbessern, entwickelten sie ein spezielles System, um die Eizellen schneller als mit den herkömmlichen Verfahren einfrieren zu können und die Bildung von Eiskristallen zu verhindern, welche die Eizellen schädigen. Über ähnliche Techniken (Vitrifikation) wurde in diesen News bereits berichtet. Vor einem Jahr veröffentlichte die Universität von Michigan eine Studie zu einem ähnlichen Verfahren.
Kuwayama und seine Kollegen froren mit dem neuen „Cryotop“-Verfahren 111 Eizellen ein, von denen 94,5% diesen Prozess unversehrt überstanden. Wurde anschließend eine IVF durchgeführt, dann konnten ähnlich hohe Schwangerschaftsraten erzielt werden wie mit einer IVF unter Verwendung von frischen Eizellen.
Professor Arne Sunde kommentierte die Ergebnisse der Studie erfreut und stellt fest, dass mit dieser neuen Methode eine realistische Option besteht, jungen Frauen die Fruchtbarkeit zu erhalten, die sich einer aggressiven Chemotherapie unterziehen müssen.
Die Ergebnisse wurden auf der Tagung der ESHRE in Prag vorgestellt.
Noch Fragen?
Dann haben Sie in unserem Kinderwunschforum die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen oder Fragen an unsere Experten zu richten. Und hier finden Sie die Übersicht über zahlreiche andere Foren von wunschkinder.net. Die am häufigsten gestellten Fragen haben wir nach Themen geordnet in unseren FAQ gesammelt.
Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig.
Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.net.
Gibt es hier neue Erkenntnisse? Bzw. werden diese Verfahren bereits in Deutschland angewendet?
Nee, nee, ich frag nicht für mich. 😉
LG Ina
Die Vitrifikation ist auch in Deutschland verbreitet. Unbefruchtete Eizellen einzufrieren ist jedoch keine etablierte Methode.