Mütter, die durch *ivf*, oder andere Arten der Kinderwunschbehandlung schwanger wurden, haben oft größere Schwierigkeiten nach der Geburt. Wochenbettdepressionen treten häufiger auf, berichten australische Forscher.
„Diese Daten der Untersuchung legen nahe, dass Geburtshelfer, Kinderärzte, und andere Kliniker, die sich der Betreuung schwangerer Frauen und Mütter und Säuglingen nachdem Geburt widmen, der Vorgeschichte bewusst sein sollten. Gibt es in dieser eine Phase der ungewollten Kinderlosigkeit, höheres mütterliches Alter, Frühgeburten und Mehrlingen, dann steigt das Risikofür Wochenbettdepressionen,“ schreiben die Autoren.
Die Ergebnisse, die im Journal „Fertility Sterility“ im August erscheinen, stammen von einer Untersuchung von allen Müttern mit Säuglingen, die über eine 3 jährige Periode in einem speziellen Krankenhaus für Mütter mit Depressionen oder Erschöpfungssyndrom betreut wurden.
Von den 745 medizinischen Aufzeichnungen, wurde in 526 angegeben der Modus der Empfängnis vermerkt, stellt Dr. Jane R. W. Fischers, von der Universität von Melbourne fest.
Der Anteil der durch eine künstliche Befruchtung entstanden Säuglinge in der Untersuchung betrug 6% im Gegensatz zu dem durchschnittlichen Anteilvon 1,5%. Der Prozentsatz von Müttern, die mit einer künstlichen Befruchtung schwanger wurden, war also 4x höher in dieser Problemgruppe. In dieser Gruppe war der Anteil von Mehrlingsschwangerschaften, älteren Müttern und Kaiserschnittentbindungen signifikant höher.
„In weiteren Studien sollte der Einfluss des mütterlichen Alters, der Art der Empfängnis, der Entbindungart und von Mehrlingsschwangerschaften getrennt untersucht werden, um eine bessere Aussage zu ermöglichen“ schließen die Autoren.
[Via: Reuters Health]
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig.
Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.net.
WochenENDdepressionen? Na das ist ja wirklich tragisch.
Ich muss mich korrigieren. Sorry. wEil ich WochenBETTdepression erwartet hatte und das ja definitiv nciht dasteht, las mein Schweinehund WochenEND… Aber auch das steht ja gar nciht da.
Nochmals Sorry.
danke Miez 🙂
Ich habe mich mit dem Thema beruflich mal beschäftigt. Meines Erachtens hat dieses höhere Risiko für Depressionen etwas damit zu tun, dass wir als Kinderwunschpatienten länger auf unsere Kinder warten müssen. Und all das, was man zunächst nicht haben kann, wird oft idealisiert und überromantisiert, die Vorstellung ist verzerrt, wir sehen nur das Positive, was uns vorerst versagt bleibt. Und dann kommt da so ein schreiendes Bündel ohne Gebrauchsanweisung zu uns.. und die romantischen Vorstellungen erfüllen sich erstmal nicht.. und es kommt zu Schuldgefühlen. Jetzt ist das ersehnte Kind endlich da, und was ist? Ich als die Supermutter, als die ich mir mich immer vorgestellt habe, kann es nicht mal trösten, bin nicht strahlend und glücklich, sondern erstmal abgekämpft und müde.. und vielleicht auch etwas genervt, weil mein Alltag plötzlich so fremdbestimmt ist.. Was folgt ist ein Kreislauf aus Selbstvorwürfen und noch stärker werdenden Depressionen, Frustrationen, etc..
Trifft natürlich nicht auf alle zu, aber ich bin überzeugt davon, wie auch diese Studie sagt, dass wir definitiv ein höheres Risiko haben, in so einer post-partalen Depression zu landen.
lg
paprika
Das glaube ich auch sowieso. Nach der Geburt fällt plötzlich die ganze Spannung weg, die sich manchmal über Jahre angesammelt hat und dann ist alles doch (noch) nicht so, wie man es sich vorgestellt hat…
Schöne Grüße.
Wie ist denn das wenn man schon mal wegen depressionen behandelt worden ist, ist das risiko dann noch höher oder genau so hoch???
…und dann sind die Muttis auch noch älter und haben länger ein selbstbestimmtes "angenehmes" Leben geführt, was dann zugunsten eines Schreihalses völlig wegfällt…… macht auch erstmal nicht wirklich fröhlicher.
Außerdem ist man durch die Behandlungen eh schon derart ausgepowert, dass man vorher hätte eine Therapie machen müssen, um nicht gleich beim positiven Test schon zusammenzuvbrechen. Und dann die Ängste einer Risikoschwangerschaft… alles nicht gerade Depressions-verhindernd…