Vergangenes Jahr wurde unser Sohn Adrian (nach ICSI ) geboren. Wir sind sehr glücklich mit ihm. Adrian hat AGS (Adrenogales Syntrom ohne Salzverlust). Adrian entwickelt sich ganz normal. Er muss nur regelmäßig Kortison einnehmen. Für uns ist diese Stoffwechselerkrankung kein großes Problem und wir können gut damit leben. Wir wünschen uns für Adrian noch ein Geschwisterchen. Wir haben noch zwei befruchtete Eizellen auf Eis liegen. Diese würden wir uns gern zurückholen.
Wir wissen, das wir für den Fall einer Schwangerschaft mit 25 Prozent wieder ein Kind mit AGS ohne Salzverlust bekommen. Das ist aber für uns nicht das Problem.
Betroffene Mädchen kommen oft mit vermännlichten Genitalien auf die Welt. Nun gibt es die Möglichkeit Medikamente schon zu Beginn der Schwangerschaft zu nehmen, die dies verhindern sollen. Diese Medikamente sollen aber auch zum Teil starke Nebenwirkungen haben. Für den Fall, dass ich einen Jungen erwarte, bräuchte ich diese Medikamente nicht zu nehmen. Gibt es die Möglichkeit mir nach dem Einsetzen der Eizellen zu sagen, welches Geschlecht sie haben?
Antwort
Die übliche Vorgehensweise bei AGS ist zunächst die genetische Abklärung der Eltern (also Ihnen), was Ihren Aussagen entnehmbar aber bereits erfolgt ist. Die Einnahme von Cortison ist dann bis zur Klärung des kindlichen Geschlechts notwendig oder noch besser bis zu dem Zeitpunkt an dem durch eine Fruchtwasseruntersuchung Geschlecht und Anlage für das AGS festgestellt werden kann.
Ist es ein Junge, dann kann die Medikation ebenso abgesetzt werden wie bei einem stoffwechselgesunden Mädchen.
Natürlich ist auch eine PID möglich, persönlich finde ich diesen Aufwand jedoch nicht gerechtfertigt.
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Dr. med. Elmar Breitbach ist Facharzt für Frauenheilkunde, Reproduktionsmedizin und Endokrinologie. Er ist als Reproduktionsmediziner seit mehr als 30 Jahren in der Behandlung ungewollter Kinderlosigkeit tätig.
Dr. Elmar Breitbach ist Gründer und Betreiber von wunschkinder.net.